Christoph Prégardien, Tenor
"Christoph Prégardien vollbringt wahre Wunderdinge, und wer einmal seine verzehrende, absolut intonationsreine Deutung von Schuberts "Nacht und Träume" gehört hat, wird nicht mehr widerstehen können."
Fono Forum
Seine klare und präzise Stimmführung sowie seine intelligente Diktion, gepaart mit der Fähigkeit, sich in den psychologischen Kern einer Rolle zu begeben, machen Christoph Prégardien zu einem der bedeutendsten lyrischen Tenöre unserer Zeit. Ganz besonders geschätzt wird sein Schaffen als Liedsänger. In der Saison 2025/26 ist er unter anderem mit Die schöne Müllerin/These Fevered Days von Johannes Maria Staud zu erleben – einem herausragenden Projekt, das Schuberts Zyklus in neu instrumentierter Fassung mit sieben neuen Liedern nach Texten von Emily Dickinson kombiniert. Nach der Uraufführung 2024 wird es nun mit dem Klangforum Wien bei den Klangspuren Schwaz und im Wiener Konzerthaus sowie mit dem Remix Ensemble unter Peter Rundel in Porto präsentiert. Liederabende führen ihn unter anderem nach Bogotá, ans La Monnaie Brüssel, zur Kronberg Academy, in den Pierre Boulez Saal Berlin (mit Julius Drake und Udo Samel), nach Barcelona, Tokio, Taiwan und erneut zur Schubertiade Schwarzenberg/Hohenems. Einen persönlichen Höhepunkt bildet sein 70. Geburtstag, den er mit einem Festkonzert in Dortmund begeht – gemeinsam mit seinem Sohn Julian Prégardien im Rahmen ihres Programms Vater und Sohn, das zudem in variierter Form in Saarbrücken, Tübingen und Bamberg zu erleben ist. Darüber hinaus geht das Duo mit dem Freiburger Barockorchester und Kristian Bezuidenhout auf Tournee mit Konzerten in Köln, Freiburg und Berlin. In Frankfurt übernimmt er zudem die Titelpartie in Mendelssohns Elias.
Häufig ist Christoph Prégardien als Solist bei großen internationalen Orchestern zu erleben. So konzertierte er mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestre Philharmonique de Radio France sowie dem Boston und San Francisco Symphony Orchestra und arbeitete mit Dirigenten wie Barenboim, Metzmacher und Thielemann zusammen. Sein Orchesterrepertoire umfasst neben den großen Oratorien und Passionen aus Barock, Klassik und Romantik auch Werke des 17. und 20. Jahrhunderts. Zu seinen Opernpartien gehören Tamino, Almaviva (Il barbiere di Siviglia), Fenton (Falstaff), Don Ottavio, Titus, Ulisse und Idomeneo.
Seine langjährige Erfahrung als Sänger der großen Evangelisten-Partien und die intensive Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Nagano, Chailly, Herreweghe, Harnoncourt, Luisi und Gardiner sind für Christoph Prégardien ideale Voraussetzung, sich diesem Repertoire auch als Dirigent zu nähern. Seit dem internationalen Erfolg seines Dirigierdebüts im Jahr 2012 mit dem Ensemble Le Concert Lorrain und dem Nederlands Kamerkoor leitet er regelmäßig renommierte Klangkörper wie das Balthasar-Neumann-Ensemble, den Dresdner Kammerchor, das Collegium Vocale Gent sowie den RIAS Kammerchor. Im Frühjahr 2024 stand er für Bachs Matthäuspassion bei Vespres d’Arnadí und dem Cor de Cambra del Palau in Barcelona am Pult. Im Dezember 2025 leitet er Bachs Weihnachtsoratorium auf einer Tournee mit dem belgischen Ensemble Il Gardellino und dem Kammerchor des Palau de la Musica Catalana.
Einen Großteil seines Repertoires hat der Sänger auf über 150 Tonträgern dokumentiert, ausgezeichnet unter anderem mit dem Orphée d’Or der Académie du Disque Lyrique, dem Edison Award, dem Cannes Classical Award und dem Diapason d’Or. Beim Label Challenge veröffentlichte er nach Schuberts Schwanengesang (mit Andreas Staier) und Die schöne Müllerin (mit Michael Gees) – ausgezeichnet unter anderem als Editor’s Choice des Magazins Gramophone und mit dem MIDEM Record of the Year Award – Hugo Wolfs Italienisches Liederbuch (mit Julia Kleiter), „Between Life and Death“, „Wanderer“, die Grammy-nominierte Neueinspielung der Winterreise (alle mit Michael Gees) sowie „Father and Son“ mit seinem Sohn Julian Prégardien. Die Schubert-CD Poetisches Tagebuch (mit Julius Drake) wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2016 ausgezeichnet. Zu den neuesten CDs gehört eine in Zusammenarbeit mit dem Warschauer Chopin-Institut entstandene, mit Christoph Schnackertz eingespielte CD mit Liedern von Paderewski, Moniuszko und Duparc sowie eine Neuaufnahme von Schuberts Schwanengesang und Schumanns Liederkreis op. 39 mit Julius Drake. 2023 veröffentlichte das Label Etcetera mit Stephan Schultz und Le Concert Lorrain aufgenommene Bachkantaten, in denen Christoph Prégardien als Bariton zu hören ist.
Ein wichtiger Aspekt im musikalischen Leben Christoph Prégardiens ist die pädagogische Arbeit. Nach mehreren Jahren an der Hochschule für Musik und Theater Zürich unterrichtete er von 2004 bis 2023 als Professor an der Musikhochschule Köln. Im Rahmen weltweiter Meisterkurse ist er auch weiterhin pädagogisch tätig.
Saison 2025/26
Wir bitten Sie, diese Biografie unverändert abzudrucken. Auslassungen und Veränderungen sind nur nach Rücksprache mit dem Management gestattet.